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Hämopyrrollaktamurie (HPU) - HPU-Test® - HPU-Screening
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Geschichte von HPU

Kryptopyrrolurie ist in der internationalen Literatur auch bekannt als "mauve factor" oder "china doll disease". Der Name Kryptopyrrolurie wurde abgeleitet von der chemischen Verbindung Kryptopyrrol, die bei einige Menschen im Urin gefunden wird. Länger ist schon bekannt, dass Pyrrole, die zu der chemischen Gruppe der Indole gehören, im Urin vorkommen. Schon um ca. 1900 gab es Studien bezüglich der Anwesenheit von Indolen im Urin. Damals wurde versucht, einen Zusammenhang mit dem Auftreten psychischer Beschwerden zu finden.
Die Studien bekamen Auftrieb, nachdem in den Vereinigten Staaten von Amerika 1961 der Urin von 32 schizophrenen Patienten untersucht wurde. Erstaunlicherweise wurde bei 27 Patienten Kryptopyrrol festgestellt, damals bekannt als "mauve factor", weil ein positives Ergebnis bei der Papierchromatographie eine lavendelartige Farbe zeigt. Ziemlich zeitgleich fanden Wissenschaftler einen Zusammenhang mit einem anderen psychiatrischen Krankheitsbild, der Psychose.
Mitte der sechziger Jahre untersuchten andere Wissenschaftler eine willkürliche Gruppe Menschen und eine Gruppe psychiatrischer Patienten auf die Anwesenheit des Stoffes. Bei Elf Prozent der nicht-psychiatrischen Patienten wurde Kryptopyrrol angetroffen. Es stellte sich heraus, dass von den psychiatrischen Patienten 42 % positiv waren. Die Schizophrenie-Patienten hatten noch höhere Werte: 52 % hatten diesen Stoff im Urin.
Ende der 60er Jahre entschlüsselten kanadische Wissenschaftler die chemischer Struktur des "mauve factor" als Kryptopyrrol. Der ganze Symptomkomplex wurde in dieser Periode erklärt als "china doll disease", ein Name, abgeleitet von Chinesischen Puppen mit ihren weißen Gesichtern. Die meisten Patienten mit Kryptopyrrolurie waren mehr oder weniger sonnenlichtempfindlich, wodurch sie kaum rauskamen, wenn die Sonne schien.
Den letzten wichtigen Beitrag lieferte der amerikanischer Psychiater Dr. C. C. Pfeiffer, der im Jahre 1987 ein Buch verfasste über psychiatrische Krankheiten und Schizophrenie (Mental Illness and Schizophrenia). Hier behandelte er ausgiebig die Bedeutung von Kryptopyrrol für das Gebiet der Psychiatrie. Dr. Pfeiffer hat eine wichtige Arbeit geleistet, aber es ist sehr schade, dass Kryptopyrrolurie lange in der Ecke der psychiatrischen Krankheiten hängen geblieben ist. Es ist äußerst nachteilig für die Akzeptanz dieses Krankheitsbildes, dass es in der Psychiatrie entdeckt wurde. Psychische Beschwerden können einen Teil der ganzen Symptomatik sein, aber die ernsthaften psychiatrischen Krankheiten sieht man nur bei Menschen, die im Urin eine sehr hohe Konzentration von HPL haben.

Die HPU-Entdeckung

Seit 1993 wurde durch das KEAC mit eigenen Mitteln die Pyrrolurie erforscht. Die schon bestehende Literatur wurde analysiert und es folgte eine ausgedehnte klinische Studie mit ca. dreitausend Patienten, vornehmlich Frauen, die sich mit Gesundheitsbeschwerden bei dem KEAC gemeldet hatten.

HPU Studie

Diese Studie führte im Jahre 2000 zur Entdeckung des HPU's. Es stellte sich nämlich heraus, daß der tatsächliche "Bösewicht" im Urin nicht nur die chemische Verbindung Kryptopyrrol war, sondern ein komplexe Verbindung, die neben Kryptopyrrol gefunden werden kann. Im Jahre 1980 hatte der amerikanischer Forscher A. Gorchein in der Zeitschrift "Clinical Science" schon aufgeworfen, dass es sich nicht nur um eine Verbindung handele, sondern um einen Komplex. Exakt 20 Jahre später konnte diese Annahme durch Dr. Kamsteeg bestätigt werden und der wichtigste Komplex (der Hämopyrrolaktam-Zink-Chelat-Komplex) identifiziert werden.